Gewerbe anmelden – unsere Tipps für dein Unternehmen

Dezember 28, 2022
Lesezeit: 4 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Du hast eine interessante Idee für ein neues Unternehmen oder planst eine umfassende Gründung? In vielen Fällen musst du dazu ein Gewerbe anmelden. Für Gewerbetreibende ist dabei eine klare und ordnungsgemäße Anmeldung erforderlich, um das Gewerbe später rechtmäßig betreiben zu dürfen. Doch wie genau lässt sich ein Gewerbe anmelden und welche Schritte sind auf dem Weg zum eigenen Gewerbeschein zu beachten? Genau das zeigen wir dir in diesem Artikel und liefern dir die Antworten.

In diesen Fällen musst du ein Gewerbe anmelden

Grundsätzlich muss jeder Unternehmer, der mit seiner eigenen Tätigkeit Rechnungen ausschreibt und eine Gewinnerzielungsabsicht hat, ein Gewerbe anmelden. Sowohl für Produkte als auch für die Ausführung von Dienstleistungen ist das Gewerbe an dieser Stelle von enormer Bedeutung. Für die Aufnahme einer solchen Tätigkeit solltest du daher zuvor einen gültigen Gewerbeschein beantragen.

Wer ein Gewerbe angemeldet hat, ist mit der Zeit auch zur Zahlung der Gewerbesteuer verpflichtet. Sobald du die Freigrenze von 24.500 Euro übersteigst, wirst du nach dem Gewerbesteuergesetz zum Steuerpflichtigen. Wo genau die Grenzen der Gewerbesteuer liegen, erklären wir dir an anderer Stelle.

Wichtige Ausnahmen für die Anmeldung eines Gewerbes

Solltest du als Freiberufler tätig sein, gilt eine Ausnahme von der Pflicht eines Gewerbes. Als Künstler, Journalist, Arzt oder Rechtsanwalt ist in dieser Hinsicht keine Beantragung eines Gewerbes nötig. Falls dein Betrieb an der Urproduktion beteiligt ist, gelten für dich ebenfalls Ausnahmen von einer neuen Gewerbeanmeldung. Hierzu gehören zum Beispiel Landwirte, Fischzüchter oder Forstwirte mit Land.

Wann ist eine Erlaubnis für dein Gewerbe erforderlich?

Aus der Gewerbeordnung lässt sich ermitteln, welche Tätigkeiten eine Erlaubnis oder Genehmigung für ihre Ausführung benötigen. Die Erteilung erfolgt dabei durch die regionale Behörde, wie zum Beispiel durch das Ordnungsamt. Solltest du als Versicherungsberater zum Beispiel ein Reisegewerbe eröffnen wollen, unterliegt dies der Pflicht einer zusätzlichen Erlaubnis. Weitere Beispiele sind eine Fahrschule, ein Pflegedienst oder ein Taxiunternehmen, um regionale Gegebenheiten aktiv zu prüfen.

Solltest du aus dem EU-Ausland kommen, benötigst du für deinen Gewerbeschein die Volljährigkeit und die uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit. Manche Bereiche erfordern konkrete Befähigungen, wie zum Beispiel einen Nachweis der abgeschlossenen Meisterprüfung in Handwerksbetrieben. Sollten Bürger außerhalb der EU ein Gewerbe anmelden wollen, ist zudem eine Arbeitserlaubnis erforderlich.

Diese Kosten entstehen bei der Anmeldung eines Gewerbes

Grundsätzlich variieren die Kosten einer Gewerbeanmeldung je nach Bundesland zwischen 20 und 60 Euro. Falls du als Nachweis eine Zweitschrift benötigst, können die damit verbundenen Kosten auch noch weiter steigen. Wer für die eigene Anmeldung Nachweise oder Genehmigungen benötigt, muss die zur Beantragung entstehenden Kosten ebenfalls tragen. So kostet zum Beispiel ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister rund 13 Euro, auch das polizeiliche Führungszeugnis ist meist nicht kostenlos.

Tipp:

Während die Beantragung mit vielen einzelnen Kostenpunkten und Hürden verbunden ist, musst du für die Abmeldung deines Gewerbes in der Regel nichts mehr bezahlen.

So bereitest du dich optimal auf die Gewerbeanmeldung vor

Um ein Gewerbe anmelden zu können und deine Tätigkeit beim Finanzamt anzuzeigen, musst du im Vorhinein einige Dokumente und Unterlagen prüfen. Für Gründer ist dies entscheidend, um daraufhin über einen Gewerbeschein zu verfügen und den Anforderungen der Gewerbeordnung zu entsprechen. Die folgenden Maßnahmen sind für eine optimale Vorbereitung bei der Anmeldung daher bedeutsam:

Vorbereitung der Dokumente

Eine klare Sortierung der vorhandenen Unterlagen ist für die Anmeldung deines Gewerbes von enormer Bedeutung. Behalte daher neben persönlichen Daten wie dem Personalausweis und der Meldebescheinigung auch eine Kopie des Gesellschaftsvertrags bereit. Bei einer Pflicht zur Genehmigung benötigst du zudem ein polizeiliches Führungszeugnis oder einen Meisterbrief. Die genauen Anforderungen zu deiner Branche siehst du bei der Industrie- und Handelskammer.

Digitale Antragstellung

Die Antragstellung für deine Gewerbeanmeldung kannst du mittlerweile überwiegend online stellen. Dies hat den Vorteil, dass du dir den Termin beim Amt sparst und die nötigen Schritte ohne vorherige Wartezeiten durchführen kannst. Vor allem für nebenberufliche Gründer sorgt eine rein digitale Antragstellung daher für die nötige Einfachheit, um keinen Urlaub nehmen zu müssen. Die Zahlung der erforderlichen Gebühren kann bei der digitalen Beantragung direkt online erfolgen.

Fragebogen des Finanzamts

Zur steuerlichen Erfassung musst du im nächsten Schritt den Fragebogen des Finanzamts ausfüllen. In diesem machst du Angaben zu den von dir erwarteten Erlösen, wodurch sich später die Höhe deiner Steuervorauszahlung berechnen lässt. Anschließend erhältst du deine Steuernummer, die du auch auf deinen Rechnungen innerhalb Deutschlands verwendest. Für einen Verkauf von Produkten oder für Dienstleistungen in der EU benötigst du dann auch eine Umsatzsteuer-ID.

Bögen der IHK und HWK

Gewerbetreibende sind dazu verpflichtet, eine Mitgliedschaft bei der Handwerkskammer (HWK) oder bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu haben. Auch hierbei werden viele Angaben über dich und dein Unternehmen vorausgesetzt. Viele Gründer sind aufgrund geringer Einnahmen zwar von den Mitgliedsbeiträgen befreit, korrekte Angaben sind für eine mögliche Zahlungspflicht in Zukunft jedoch dringend erforderlich. Nimm die Bögen der IHK oder HWK daher immer ernst.

Kontakt zur Berufsgenossenschaft

Die Aspekte Arbeitsgesundheit und Absicherung spielen für viele Unternehmer eine wesentliche Rolle. In diesem Fall ist auch der Kontakt zur Berufsgenossenschaft als Teil der Gewerbeanmeldung sehr wichtig. Meist wird durch die finale Anmeldung deines Gewerbes automatisch eine Mitteilung an die Berufsgenossenschaft verschickt, was eine persönliche Mitteilung jedoch nicht ersetzen muss. Eine Woche nach deiner Gewerbeanmeldung kannst du die Genossenschaft kontaktieren.

Die Besonderheiten bei der Gewerbeummeldung

In manchen Betrieben kann es mit den Jahren nötig sein, das eigene Gewerbe umzumelden. Dies ist dann der Fall, wenn du dein Unternehmen an einen neuen Standort verlegst oder wenn innerhalb der Stadt eine Zweigstelle eröffnet werden soll. Für die Ummeldung deines Gewerbes kommen Kosten von rund 20 Euro auf dich zu. Auch bei einer Namensänderung, bei einem neuen Unternehmensziel oder bei Veränderungen der Anschrift ist eine Ummeldung deines Gewerbes erforderlich. So informierst du die zuständige Behörde über die Anpassungen deiner Tätigkeit und sicherst dir die nötige Erlaubnis.

Tipp:

Die Gewerbeanmeldung kann sowohl persönlich als auch per Vollmacht erfolgen. In einigen Gemeinden lässt sich ein Gewerbe beim Gewerbeamt sogar bereits per E-Mail anmelden.

Jetzt selbst vom eigenen Gewerbe profitieren!

Um das Gewerbeamt über deine Tätigkeit in der jeweiligen Rechtsform zu informieren, musst du in den meisten Fällen ein Gewerbe anmelden. Spezielle Genehmigungen durch die Handwerkskammer oder weitere Anforderungen spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Solltest du mehr über die Gewerbeanzeige erfahren wollen, dann lies gerne auch unseren Beitrag zum Kleingewerbe. Dort erfährst du als Gewerbetreibender mehr über die Anforderungen deiner Tätigkeit und sicherst dich ab.

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