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Ohne Preisnachlass oder Rabatt kommt kaum ein Unternehmen aus. In der heutigen Preispolitik sind Rabatte feste Größen, um den Absatz zu steigern, Kunden an das Unternehmen zu binden oder Restposten zu verkaufen. Gründe für einen Preisnachlass gibt es viele – Rabattformen ebenso. Doch Vorsicht: Ein zu freizügiges Gewähren von Rabatten macht unglaubwürdig. Erfahre hier, was ein Rabatt ist und was du dabei alles beachten musst.
Was ist ein Rabatt?
Ein Rabatt ist ein Preisnachlass auf Waren oder Dienstleistungen, meist gibt es dafür einen bestimmten Grund oder für ein besonderes Kriterium. Der Begriff "Rabatt" stammt aus dem Italienischen und bedeutet "abschlagen". In der Praxis sind Rabatte beliebte Mittel zur Absatzsteuerung. Mit Preisnachlässen lässt sich zudem das Kaufverhalten von Kunden beeinflussen.
Der Preisnachlass verringert den Normalpreis, der üblicherweise durch einen Anbieter angekündigt oder festgesetzt wurde. Der Rabatt wird dabei entweder in Prozent vom Angebotspreis oder in absoluten Beträgen angegeben. Rabattierungen sind einerseits ein willkommenes Mittel zur Kundenakquise und Kundenbindung, andererseits sind Preisnachlässe im Vertrieb nicht so gerne gesehen.
Zunehmend werben Betriebe im stetig wachsenden Online-Handel mit Preisnachlässen. Nicht selten findet sich im Newsletter eines Unternehmens ein Gutschein oder ein Rabattcode für den Kauf bestimmter Produktgruppen oder besondere Dienstleistungen.
Rabattgründe
Im Rahmen ihrer Preispolitik setzen Unternehmer Rabatte zur Absatzsteuerung und als Kaufanreiz ein. Dabei sind die Ziele bei der Gewährung eines Preisnachlasses vielfältig:
- Kundenbindung
- Steigerung des Umsatzes
- Abverkauf von Saisonware oder Restposten
- zeitliche Steuerung
Viele Unternehmen setzen beispielsweise Stammkundenrabatte zur Kundenbindung ein oder versuchen mit Aktionscodes Neukunden zu gewinnen, indem für den ersten Geschäftsabschluss ein bestimmter Preisnachlass gewährt wird. Dabei werden Rabatte nicht nur bei B2C, sondern mindesten ebenso häufig bei B2B Geschäften gegeben. Das ist nicht ungewöhnlich, denn Einkäufer handeln sich oft Preisnachlässe heraus.
Welche Rabattarten gibt es?
Preisnachlässe können in ganz unterschiedlichen Formen gewährt werden, beispielsweise als Barzahlungsrabatt, Rabattcode oder als Gutschein. Manche Firmen stellen zu bestimmten Anlässen besondere Rabatte bereit, dies kann der Geburtstag, ein Jubiläum oder 20. Einkauf sein. Die Möglichkeiten, Formen und Varianten von Sonderrabatten sind so vielfältig, wie die Unternehmen selbst. Zuweilen sind Preisnachlässe auch an Clubmitgliedschaften oder Kundenkarten gebunden, was zu einer Art Win-Win-Situation führt. Der Kunde erhält einen Preisnachlass und der Unternehmer bekommt wertvolle Informationen für sein Marketing.
Es ist schier unmöglich die Übersicht über die Vielzahl von Rabattierungen zu behalten. Grundsätzlich unterscheidet man 4 Formen von Rabatten:
- zeitbezogene
- umsatzbezogene
- sachbezogene
- andere
Häufig gegebene Rabatte sind beispielsweise:
- - Sofort- oder Barzahlungsrabatt (Skonto): Der Rabatt – meist zwischen 2% und 5% - wird aufgrund sofortiger oder besonders schneller Zahlung gewährt.
- - Mengenrabatt: Bei einer hohen Bestellmenge reduziert sich der Preis.
- - Funktionsrabatt: Ein Funktionsrabatt ist in der Regel mit der Verpflichtung zu einer bestimmten Handlung verbunden (zB. Werbung, Sortierung etc.).
- - Aktionsrabatt: Aktionsrabatte sind zeitlich beschränkte Preisnachlässe zur Absatzsteigerung oder zum Abverkauf bestimmter Waren (zB. Schlussverkauf).
- - Treuerabatt: Besonders treuen Kunden sowie Stammkunden wird ein Preisnachlass in Form eines Treuerabattes gewährt.
- - Frühbucherrabatt: Diese Preisnachlässe sind besonders in der Reisebranche beliebt. Frühbucherrabatten werden den Kunden bei frühzeitiger Reisebuchung gewährt.
- - Sonderrabatte: Mitarbeiterrabatte, Senioren- und Studentenrabatte oder Journalistenrabatte zählen genauso zu den Sonderrabatten, wie Rabatte zu bestimmten Anlässen.
Aktionsrabatte, Sofortzahlungsrabatte, Mengenrabatte und Treuerabatte zählen in der Praxis zu den häufigsten Rabattformen.
Wettbewerbsregelungen für Rabatte
Seit der Aufhebung des bis 2001 geltenden Rabattgesetzes können auch Preisnachlässe über 3 % aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht mehr angefochten werden. Unternehmer dürfen die Höhe ihre Preisnachlässe daher selbst gestalten. Grundsätzlich zählen Preisnachlässe zu einem populären Mittel der Preispolitik, allerdings sollten sie nicht zu inflationär eingesetzt werden.
Unternehmern steht es frei mit Kunden individuelle Rabatte zu vereinbaren. Ebenso dürfen Unternehmer pauschale Rabatte für bestimmte Kundengruppen oder bestimmte Produktkategorien, beispielsweise in Form von Aktionscodes oder Gutscheinen, geben.
Unzulässig sind hingegen Rabatte bei preisgebundenen Büchern, irreführende Rabatte oder übertrieben werbende Rabatte. So wird der Kunde beispielsweise in die Irre geführt, wenn der Normalpreis in der Praxis unverhältnismäßig kurz in Rechnung gestellt wird oder übertrieben hoch ausfällt. In diesem Fall liegt die Vermutung nahe, dass es sich beim Preisnachlass in Wahrheit um keine Rabattierung, sondern um eine gezielte Werbemaßnahme handelt.
Welche Rabatthöhe ist üblich?
Bei der Preiskalkulation werden Preisnachlässe häufig im Vorfeld integriert. Viele Unternehmen setzen den Normalpreis im Vorhinein etwas höher an und gewähren gerne Rabatte, da sie bereits damit gerechnet haben. Rabatte sind in der Regel in Prozent angegeben, die unterschiedlich hoch ausfallen können. Barzahlungsrabatte liegen oft bei 2% oder 3%. Je nach Branche geben Unternehmen allerdings sehr verschiedene Preisnachlässe. So sind in der Modebranche sogar Preisnachlässe von 50 % bis 70 % im Schlussverkauf nicht unüblich. Im täglichen Geschäftsleben haben sich meist Rabatte zwischen 2% und 20% eingependelt.
Rabatte in der Buchhaltung
Für das Buchen in der Buchhaltung ist die Differenzierung in Sofortrabatte und nachträglich gewährte Rabatte relevant. Da bei einem Sofortrabatt nie der volle Preis bezahlt wurde, brauchst du den Preisnachlass nicht verbuchen. Verbuchen musst du lediglich der Netto-Preis, den der Kunde zahlt.
Im Gegensatz dazu müssen nachträglich gegebene Rabatte (Boni) sehr wohl richtig gebucht werden. Bei später gegebenen Rabatten musst du die Konten dementsprechend richtig korrigieren. Beim Verkauf buchst du den vollen Preis inkl. Umsatzsteuer. Nachträglich gewährte Rabatte buchst du auf ein eigenes Kundenboni-Konto und verrechnest dieses am Jahresende mit dem Erlöskonto, um den Erlös entsprechend zu korrigieren.