Was sind CO2-Zertifikate? Alle Details im Überblick

April 1, 2022
Lesezeit: 4 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Bei CO2-Zertifikaten handelt es sich um eine grundlegende Rechnung für die Menge an Emissionen, die bereits kompensiert werden. Für jedes CO2-Zertifikat liegt die Menge der Treibhausgase bei einer Tonne. Doch wie genau kommen Unternehmen an sogenannte CO2-Zertifikate und worauf gilt es bei der Anschaffung konkret zu achten? In diesem Beitrag stellen wir dir genauer vor, wie die Zertifikate als zentraler Bestandteil des Emissionshandels funktionieren und welche Bedeutung sie dabei haben.

So wirkt der Emissionshandel gegen den Klimawandel

Das heutige Wirtschaftssystem ist die Grundlage von Wohlstand und einem hohen Lebensstandard. Um dies auch auf Dauer zu gewährleisten, darf der Klimaschutz an dieser Stelle sicher nicht zu kurz kommen. So ist es das oberste Ziel, Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren, was im Rahmen des Emissionshandels möglich wird. Die Grundlagen des Handels stammen aus dem Kyoto-Protokoll.

Umso weniger Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Gasen an dieser Stelle erlaubt ist, desto eher setzen Unternehmen auf umweltfreundlichere Alternativen. Jedes neue CO2-Zertifikat wäre sonst mit hohen Kosten verbunden, die praktisch als Ausgleich für die Verschmutzungsrechte zu bezahlen sind. So wird der Emissionshandel rund um die CO2-Zertifikate zu einem zentralen Ansatz, um selbst einen Beitrag für mehr Klimaschutz zu leisten und auch betriebliche Klimaziele besser zu erreichen.

Die wichtigsten Grundlagen zu den CO2-Zertifikaten

Wie bereits erwähnt, müssen Unternehmen für ihren CO2-Ausstoß Zertifikate erwerben. Diese sind dann mit sogenannten Emissionsrechten verbunden, wobei durch ein CO2-Zertifikat innerhalb eines festen Zeitraums eine Tonne CO2 ausgestoßen werden darf. Angebot und Nachfrage der Zertifikate werden durch den Europäischen Emissionshandel vorgegeben, wodurch die Preise weiter steigen.

Ziel ist es langfristig, die Netto Null Emissionen zu erreichen, was nur durch die ständig zunehmende Einschränkung der Verschmutzungsrechte möglich wird. Das Emissionshandelssystem basiert daher exakt auf den Vorgaben des Kyoto-Protokolls, reicht für den Weg zur Klimaneutralität allerdings noch längst nicht aus. Dies liegt vor allem daran, dass die CO2-Zertifikate nicht für alle Branchen gelten und dadurch nicht vollständig kontrollierbar sind. Die Abdeckung nimmt jedoch bis heute stets weiter zu.

Dadurch unterscheiden sich die CO2-Zertifikate

Auch innerhalb der CO2-Zertifikate gibt es weiterführende Unterschiede, die du als Unternehmen im Vorhinein kennen solltest. So gibt es sowohl die Indexzertifikate als auch die Hebelzertifikate. Beide Arten der CO2-Zertifikate tragen zu einer Verringerung der Emissionen und zur Kompensation bei. Doch die folgenden Unterschiede solltest du mit den Zertifikaten dabei dringend im Blick behalten:

Indexzertifikate

Die Preisentwicklung der Indexzertifikate ist von einem konkreten Index abhängig. Vor allem bei CO2 sind diese Zertifikate jedoch meist zeitlich begrenzt, um eine zu starke Preisentwicklung zu vermeiden. Auch für weitere Emissionen sind jedoch Indexzertifikate ohne Zeitbindung erhältlich.

Hebelzertifikate

Bei Hebelzertifikaten bist du in der Lage, direkt auf steigende oder sinkende CO2-Preise zu setzen und auch mit wenig Kapital Gewinne zu erzielen. Klar ist natürlich, dass die CO2-Zertifikate bei falschen Hebeln auch Verluste einbringen können und daher eher für erfahrene Anleger helfen.

Trägt der Emissionshandel zu weniger Emissionen bei?

Da es sich beim Zertifikate-Handel um ein sehr flexibles und gleichzeitig passgenaues Instrument handelt, lassen sich Treibhausgase durchaus verringern. Durch die möglichen Anpassungen am Preis gelingt es, Angebot und Nachfrage besser zu steuern und gleichzeitig Einnahmen für Klimaprojekte zu erzielen. Da die Einnahmen aus den CO2-Zertifikaten in der Regel nicht zweckgebunden sind, steht einem flexiblen Einsatz nichts im Weg. So lassen sich viele Maßnahmen für das Klima finanzieren.

Bereits begonnene Anreize für die Bevölkerung sind zum Beispiel Entfernungspauschalen oder die Senkung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets. Auch Unterstützungen für energetische Sanierungen und sogenannte Austauschprämien lassen sich durch die Organisation der Emissionsrechte optimal finanzieren. So wird es möglich, den Handel auch weiterhin zu steuern und den Preis zu organisieren.

Warum CO2-Zertifikate durchaus kritisch zu betrachten sind

Während das Konzept des Emissionshandels auf den ersten Blick sehr durchdacht und gut koordiniert erscheint, häuft sich bei genauerem Hinsehen die Kritik. So wird häufig angemerkt, dass bisher noch zu viele Zertifikate im Umlauf sind und dass sich die Emissionen aus diesem Grund nicht so schnell wie nötig reduzieren lassen. Auch angestrebte Ziele wie die Klimaneutralität bis 2030 sind dabei auf Grundlage der Berechnung nicht integriert. So sind die Verschmutzungsrechte noch zu breit gestreut.

Ein weiteres Problem waren die geringen Preise pro Zertifikat, die sich mittlerweile allerdings wieder stabilisiert haben. Zwischenzeitlich war es möglich, eine Tonne CO2 für gerade mal drei Euro in die Atmosphäre zu emittieren, ohne gleichzeitig Maßnahmen für den Klimaschutz einzuleiten. Da es bis heute keinen Mindestpreis für die CO2-Zertifikate gibt, sind Preisschwankungen auch weiter möglich.

Weitere Details zu CO2-Zertifikaten im Emissionshandel!

Da bis heute in bestimmten Geschäftszweigen und Sektoren kostenlose CO2-Zertifikate vergeben werden, ist die Steuerung des Emissionshandels gar nicht so einfach. Dies gilt für alle Treibhausgase, die klimaschädliche Emissionen verursachen, also sowohl für Scope 1 als auch für Scope 2 und Scope 3. Solltest du mehr zur Kompensation von Emissionen erfahren wollen und selbst nach Projekten für den Klimaschutz suchen, haben wir in unserem Beitrag zur CO2-Reduktion die passenden Ansätze.

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